Ich denke es ist von aussen betrachtet die kraftvolle Ästhetik in Kombination mit der Leichtigkeit der klassischen Musik. Wenn man in der Übung ist es wohl eher die Komplexität, Tiefe und Anstrengung die diese Bewegungen beinhalten die mich fasziniert.
Ich habe in meiner Ausbildung zur Tänzerin viele Lehrer gehabt. Am schlimmsten die, die sehr mechanisch unterrichtet haben als wollten sie den Körper wie einen Computer programmieren. Manche haben dabei nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele dieser jungen Menschen mehr geschadet als geholfen. Schon damals war für mich klar, dass Tanz der Ausdruck der Seele ist und nur in einem liebevollen Zusammenspiel von Körper und Geist seine volle Kraft und Ausdrucksstärke entfalten kann. Wie soll man jahrelang mechanisch Übungen ausführen und dann Ende Ausbildung plötzlich kreativ sein und Ausdruck und Persönlichkeit haben? Das gilt übrigens für alle Lehrbereiche auch für die Schule.
Im sechsten Jahr meiner Ausbildung habe ich dann in New York für mich die perfekte Lehrerin gefunden. Die renommierte New Yorker Choreographin Jennifer Muller mit der ich zwei Jahre lernen und arbeiten durfte. Sie rekrutierte die besten Balletttänzer der Welt aus dem New York City Ballett die wegen Verletzungen nicht mehr tanzen konnten. Sie lehrte sie mit ihrer Methode für modernes Ballett sich wieder gesund, ohne Schmerzen und mit viel Freude und Energie zu tanzen. Seither arbeite ich mit der Muller Philosophie der eine Art Strukturhygiene (Ideokiense) zu Grunde liegt. Natürlich lasse ich mein Erlerntes aus dem Tai Ji, Yoga, Franklinmethode und meine eigene Lebensphilosophie mit einfliessen.
Ich unterrichte verschieden Arten von Bewegung und Tanz, dabei steht der Grundsatz eines gesunden und kreativen Trainings immer und nie die Leistung im Vordergrund. Meine Lehre hat schon als Kind bei meinem Vater angefangen, da er als erfolgreicher Spitzensportler und Trainer immer auf ein ganzheitliches und gesundes und kreatives Training bedacht war.
Gerade im Ballett mit seinen vorgegebenen Formen und schwieriger Technik ist es wichtig kreativ zu arbeiten. In meinem Unterricht sowie im Leben spielt Humor eine wichtige Rolle. Besonders wichtig ist es mir über mich selber und meine Schwächen zu lachen. Das nimmt den Druck keine Fehler machen zu dürfen und ermöglicht uns allen eine gesunde Entwicklung. Viele Menschen gehen heute viel zu ernst durchs Leben. Lachen heisst nicht das Leben nicht ernst zu nehmen. Ein guter Lehrer ist nur einer der lacht. Die meisten grossen Gelehrten hatten und haben richtig viel Humor sogar der Dalai Lama nimmt sich und andere nicht immer ernst.
Ich liebe und respektiere ältere Menschen und freue mich mit ihnen arbeiten zu dürfen. Ich finde sie sollten sich noch viel mehr in ihrem kreativen Modus bewegen. Malen, Tanzen, Schreiben und so ihre Lebenserfahrungen kreativ und konstruktiv umsetzten. In Kontakt mit ihrem inneren Kind treten und Dinge tun die man sich vielleicht schon immer gewünscht hat und einfach geniessen was ist. Das können sie in meinem Kurs, einfach sich selbst sein. Speziell daran wird der Austausch das gemeinsame bewegen und ins fliessen zu kommen und ich als Kursleiterin mit meinem Hintergrund und meiner Persönlichkeit.
Keine Voraussetzungen ausser den Mut sich für den Kurs anzumelden. Ich unterrichte schon seit 28 Jahren, am liebsten gemischte Levels. Das ist für mich etwas vom Wichtigsten denn wir lernen immer alle voneinander egal wo wir stehen. Es gibt kein Gut und Schlecht nur den Raum dazwischen wo es Platz zum Lernen und Wachsen gibt. Jeder Mensch ist individuell, und herauszufinden auf welchem Kanal ich ihn beim Unterrichten erreiche ist sehr spannend. Jeder macht Prozesse in seinem eigenen Tempo und sollte er auch dürfen.
Die Musik im modernen Ballett ist unterschiedlich und soll die Dynamik und das Gefühl für die Übung unterstützen. Dabei könne jegliche Musikrichtungen verwendet werden, oder auch einmal in der Stille zum Rhythmus des eigenen Atmung gearbeitet werden.
Aus Erfahrung stehen sich ältere Teilnehmer nicht mit zu viel Ambitionen im Weg wie es jüngere Menschen oft tun. Und ich denke, dass sie mit sich selber etwas geduldiger sind und den Moment geniessen wollen. Schliesslich ist es für eine Karriere im Opernhaus ja eh schon zu spät. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass wir mit der Gruppe mal ein Stück einstudieren und es zeigen wenn sie das möchten.
Durchführungsdaten: 24. Oktober - 28. November 2019, jeweils donnerstags von 16.00 - 17.00 Uhr. 6 x 1 Lektion.
Kurs-Nr.: 59090.19.430 - Hier geht es zur Kursanmeldung
Kursleitung: Seraina Sidler Tall
Angaben zur Kursleiterin Seraina Sidler Tall
Alter: 44
Beruf: Tänzerin, Choreographin, Pilates-,Tai Ji- und Bewegungspädagogin,
Polarity Therapeutin in Ausbildung